Bei dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus handelt es sich um einen spätbarocken Vierseithof aus dem 18. Jahrhundert. Die Fachwerkkonstruktion von Wänden und Decken wurde zunächst einer professionellen Schadensbegutachtung durch einen Holz-Sachverständigen unterzogen und die festgestellten Schadensstellen anschließend denkmalgerecht mit alten abgelagerten Eichenhölzern und zimmermannsmäßigen Holzverbindungen saniert und restauriert. Im Inneren lagen zunächst nur primitiv renovierte Räume mit 50er-Jahre Einbauten vor. Durch einige schonende Eingriffe in die Grundriss-Struktur und Teilöffnen einiger Innenwände wurden moderne, zeitgemäße Wohnräume geschaffen, ohne die grundsätzliche Konstruktion des Hauses zu zerstören. Um dem Gebäude zukünftig mehr Wohnfläche zu geben, wurden zwei ehemalige Nebenräume saniert und umgebaut. Unterstützt durch zusätzliche Lichteinschnitte und eine hofseitige Stahl-Glas-Fassade, entstand neuer, qualitativ hochwertiger Wohnraum mit hoher Aufenthaltsqualität. Erhaltenswerte Alt-Materialien (Eichenbalken, Sandstein-Torbogen, etc.) wurden bewusst sichtbar gelassen und aufgearbeitet – die Kombination von Alt und Neu geben dem Innenraum seinen besonderen Charme. In Respekt vor dem Bestand wurden, unterstützt durch ein angenehmes Wandheizungssystem, nur innenliegende Wärmedämmmaßnahmen angewandt – Holzfaserdämmplatten im Bereich der Wandheizung und Perlite-Wärmedämmputz an den übrigen Innenflächen der Außenwände. Zusätzlich wurde die oberste Geschossdecke gedämmt. Eine sinnvolle Abluftanlage mittels kontrollierter Fensterlüftung unterstützt das energetische Konzept. Die denkmalgeschützte Straßenansicht wurde durch kleine, schonende Eingriffe im Einklang mit dem alten Fachwerk saniert.